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EB Garamond

Claude Garamont’s designs go open source

Garamonts Typen stellen einen Meilenstein in der Geschichte der Schriftgestaltung dar, auf den sich Schriftgestalter seither immer wieder rückbesinnen. Das Opensourceprojekt EB Garamond hat den digitalen Nachbau der berühmten humanistischen Antiquas von Claude Garamont aus der Mitte des 16. Jahrhunderts zum Ziel. Als wichtigste Quelle für die Buchstabenformen dient der Scan eines Schriftmusterblattes von 1592, bekannt unter dem Namen »Berner Specimen«, welches Garamonts aufrechte und Granjons kursive Schriften in unterschiedlichen Größen zeigt. Dieses Dokument wurde von Conrad Berner zusammengestellt, dem Schwiegersohn von Christian Egenolff, und auch dessen Nachfolger in der Egenolff Druckerei. Von daher stammt der ursprüngliche Name des Projekts: Egenolff-Berner-Garamond.

Wozu noch eine Garamond?

Die Garamonds sind wohl die meistkopierten Schriften der Welt. In der Tat gibt es eine Menge exzellenter Garamonds, darunter auch solche, die sich dem Original auf ähnliche Weise anzunähern versuchen, wie es EB Garamond tut. In der Welt der freien Software hingegen, gibt es nur wenige von Garamont inspirierte Fonts und meines Wissens nach keine einzige, die dem Original versucht möglichst nahe zu kommen. Ich weiß, dass die Konkurrenz in diesem Bereich hart ist, und ich weiß auch, dass diese Schriften die Qualität ihrer kommerziellen Gegenstücke lange nicht erreichen werden. Aber ich sehe es höchst an der Zeit für eine klassische Garamond für die Opensource-Gemeinschaft und ich verspreche eifrig zu lernen und mein bestes zu geben damit das Projekt ein Erfolg wird.

Die Lizenz

EB Garamond ist freie Software unter der SIL Open Fonts License (ofl). Dies bedeutet, dass Verwendung, Bearbeitung und Weitergabe der Fonts uneingeschränkt gestattet sind, solange

  • die ofl-Lizenz beibehalten wird, auch wenn die Schriften in veränderter Form weitergegeben werden
  • die Fonts nicht alleine verkauft werden
  • die ursprüngliche Autorschaft nicht angetastet wird.

Danksagung

  • Raph Levien für die Scans des Musterblattes
  • Rogério Brito und Khaled Hosny, die mich überhaupt erst auf die Idee brachten, und Khaled ganz speziell für seine Programmierkünste
  • George Williams für FontForge und allen, die an der Erstellung dieses großartigen Werkzeugs mithelfen
  • Dave Crossland von Googlefonts
  • Alexei und Gayaneh von Cyreal für ihre Hilfe mit der Kyrilliza
  • Raphaël Pinson für seine überaus wertvollen Beiträge
  • Guillaume Vauthier für den Zugang zu seinen Fonts und für seine Hilfe bei mittelalterlichen Zeichen
  • Tim Larson, Nikolaus Maxweiler und Siva Kalyan, die direkt an den Schriften mitarbeiten
  • Finlay McCourt für das Korrekturlesen der englischen Seiten
  • Fr. Jérôme für die französische Übersetzung dieser Seiten und François Martin für das Korrekturlesen
  • Allen, die durch ihre Kritik und helfen, diese Schriften zu verbessern.